Station 56: Neustadt (Wied)-Telegraf

Wappen von Neustadt (Wied)

1. Zuordnung

2015 Rheinland-Pfalz (RP), Landkreis Neuwied (NR = Neuwied am Rhein), Verbandsgemeinde Asbach (1970), Ortsgemeinde Neustadt (Wied) (http://www.neustadt-wied.de/ortsgemeinde/), Ortschaft Telegraf (https://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_(Wied), Gemeindegliederung);

1835 Königreich Preußen, Regierungsbezirk Coblenz, Kreis Neuwied, Gemeinde Bertenau, Stationsstelle Mongeroth (Herbarth 1978: 46)

2. Vormaliger Name

Bertenau, Bartenau, Manroth, Mongeroth

Lange Zeit gehörte das Kirchdorf Neustadt zu Bertenau.  Die Gemeinde Bertenau wurde 1953 in Neustadt umbenannt (http://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_%28Wied%29).

3. Adresse, Karten und Anfahrt

Adresse: 53577 Neustadt (Wied), Telegraf (Meldeamt Asbach 13.01.2009)

Lage: 1700 m südöstlich von Neustadt (Wied),  250 m nordwestlich Manroth,  300 m östlich Bertenau, 225 m südöstlich des Bertenauer Kopfes (351,5 m, H78: Abb. 224)

Anfahrt: von der A3, Anschlussstelle Neustadt (Wied) in nur 5 Minuten: zunächst Richtung Neustadt (Wied) 800 m nach O (K78) bis zur Einmündung in die L270, nach links (N) 250 m;  am Teich nach rechts (O) nach Manroth, aber bereits nach 350 m nach links auf die Straße „Telegraf“ (Bild): auf dieser 250 m bis zum Telegrafen.

Koordinaten: 50°36'36,2" N,  07°26'44,2" O

Höhe: ≈ 350 m (H78: 96)

 

Höhenprofil der Stationen: Ausschnitt aus dem Telegraphenbuch III: Abb. 5 (© MENNING et al. 2012)

Höhenprofil der Stationen: Ausschnitt aus dem Telegraphenbuch III: Abb. 5 (© MENNING et al. 2012)
Druckfähige Auflösung (2000x816), 751 KB

Relief mit der Station 56 (Foto: MM 04/2012, Graphik: AH 04/2014)

Relief mit der Station 56 (Foto: MM 04/2012, Graphik: AH 04/2014)
Druckfähige Auflösung (2000x1340), 1,73 MB

4. Station

4.1 Grundstück, Auftraggeber, Baumeister, Betriebszeit

Grundstück: -

Auftraggeber: Garnisonsbaudirektor des VIII. Armeekorps in Koblenz, Ingenieurhauptmann von Mühlbach (H78: 84).

Gebäude: -

Baumeister: -

Betriebszeit: 1833 bis 1852

4.2 Personal, Ereignisse, Anekdote und Verkauf

Personal:
P. FUCHS 10.02.2010, nach Acta Personalia, Geheimes Staatsarchiv Berlin
(1) Karl August Gö(oe)tsch, Obertelegraphist 1833–1852, danach zum Postdienst
(2) Wartrack, Untertelegraphist, 1852 in Pension
(3) Theodor Dietrich Hesselmann, Untertelegraphist 1836–1840)

H. DROPE, aus Jahrbuch Landkreis Neuwied 2003
zu (2) Gottlieb Wastrack, Untertelegraphist 1840, 1842
(4) Gottfried Rackow 1842, 1843, Reserve-Telegraphist
zu (3) Hesselmann siehe auch Stationen 47 und 55

W. HAHN 05/2010 nach Statist. Jahrb. Reg.-Bez. Coblenz 1843
8 ev. Personen wohnten 1843 in der Station in einem weithin katholischen Umfeld.

Ereignisse: -

Anekdote: -

Verkauf: -

4.3 Nachnutzung, Bewohner und Beschilderung

Nachnutzung: Die Station diente zunächst als Försterwohnung.  In den 1890er Jahren brannte sie ab.  Die Mauerrreste bildeten den Grundstock für den Wiederaufbau der Wohnräume (BECKER 1985).  Zeitweise war sie Gartenlokal: 1978 war der Besitzer W. Hilgendorf (H78: 148, Abb. 230).  Jetzt ist sie Wohnhaus.

Bewohner: Rudi Gutendorf

Beschilderung: ohne

5. Umgebung

5.1 Geographie

Zur Ortsgemeinde Neustadt (Wied) gehören 56 Dörfer, Weiler und Wohnplätze.  Am Wohnplatz Telegraf lebten am 31.12.2014 drei Einwohner.  Neustadt (Wied) liegt im Naturpark Rhein-Westerwald, direkt an dem Fluß Wied, der südlich von Koblenz in Neuwied in den Rhein mündet (http://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_%28Wied%29).

Typisch für das Wiedtal sind die weiten Täler, die Höhen, Hänge und Waldflächen.  Die höchste Erhebung in der Ortsgemeinde ist der "Bertenauer Kopf" mit 351,50 m über NN.  Eine günstige Verkehrsanbindung ist durch die unmittelbare Nähe zur Autobahn A3 (Köln–Frankfurt) mit der Anschlussstelle Neustadt (Wied) gegeben.  Mit dem Auto ist es nach Bonn gut 40 km sowie nach Köln und Koblenz je 60 km (http://www.neustadt-wied.de/ortsgemeinde/).

5.2 Geologie

Das Rheinische Schiefergebirge besteht hier im Westerwald aus Schichten des Unterdevons, die im Karbon gefaltet wurden.  Im Tertiär entstanden örtlich Spalten, in denen Magma aufdrang und aus denen sich z. T. Vulkane entwickelten.  Einige dieser Vulkane sind heute Basaltkuppen wie der Bertenauer Kopf, andere sind Tuffkrater wie die Altnackskuppe.

Seit dem 17. Jahrhundert bestand in Neustadt an der Wied eine 1902 stillgelegte Erzgrube, an die der Straßenname „Im Schiefer“ erinnert (http://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_%28Wied%29).

Die Eisenerzgrube Georg im benachbarten Willroth wurde 1965 geschlossen (Bild).  Sie war die letzte Grube im Westerwald.  Aus ihr wurden insgesamt 6,5 Mill. Tonen Eisenerz gefördert.  “Mit der Schließung ging eine mehr als 2 500-jährige Tradition des Erzabbaus in der Region des Siegerländer Erzreviers zu Ende“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Grube_Georg).  Das Erz vom Typ Lahn-Dill steckt in Gesteinen des Devons, die vor ca. 380 Mill. Jahren entstanden.  Ein wasserfestes A4-Faltblatt der Deutschen Stratigraphische Kommission zeigt das Erz (Bild, (http://www.stratigraphie.de/aktuelles/index.html).  Das Faltblatt kann kostenlos bezogen werden vom Deutschen GeoForschungsZentrum, Bibliothek, Telegraphenberg A17, 14473 Potsdam).

5.3 Städtepartnerschaften, Geschichte, Kultur, Westerwaldsteig und Tourismus

Städtepartnerschaften: Neustadt ist Mitglied der größten europäischen Städtefreundschaft Neustadt in Europa, in der sich 37 Städte und Gemeinden mit dem Namen „Neustadt“ aus sieben Ländern (Deutschland, Österreich, Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Polen und Niederlande) zusammengeschlossen haben.

Geschichte und Kultur: Erstmals urkundlich erwähnt wurde Neustadt (Wied) im Jahre 1185 im Siegburger Mirakelbuch.  Man darf allerdings annehmen, dass Neustadt bereits früher gegründet wurde, da von einem Pfarrer von Nuenstath berichtet wird; die Burg Altenwied wurde um 1100 erbaut (http://www.neustadt-wied.de/ortsgemeinde/).  Die Burg Altenwied im Ortsteil Wied ist teilweise restauriert und heute in Privatbesitz.  Sie geht zurück auf eine im 12. Jahrhundert errichtete Burg, die seit Mitte des 13. Jahrhunderts Sitz des kurkölnischen Amtes Altenwied war (http://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_%28Wied%29).

Der Westerwald-Steig ist ein 235 km langer Fernwanderweg durch den Westerwald, der 2008 eröffnet wurde (www.westerwald.info/westerwald-steig.html).

Tourismus: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlangte Neustadt (Wied) Bedeutung als Fremdenverkehrsort („Sommerfrische“) mit Hotels, Gaststätten, Pensionen und einem Strandbad an der Wied (http://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_%28Wied%29).

5.4 Gewerbe und Produkte

Die M+C Schiffer GmbH ist ein deutscher Hersteller von Zahnpflegeprodukten. Sie hat ihren Sitz in Neustadt (http://de.wikipedia.org/wiki/Neustadt_%28Wied%29). Mit einer Tagesproduktion von einer Million Stück ist Schiffer der größte unabhängige Zahnbürstenhersteller der Welt.

Zahnbürste

Zahnbürste.

5.5 Gaststätten und Quartiere

http://www.neustadt-wied.de/tourismus/hotel-restaurants/

6. Kontakt

Gisbert Becker, 53377 Neustadt (Wied)-Bertenau, Bertenau 6, Tel. 026 83 – 3 10 69, becker.gh@t-online.de

7. Information

7.1 Internet

7.2 Schriften

Becker, G. (1985): Telegraf – einst Symbol moderner Nachrichtenübermittlung. – In: Ortsgemeinde Neustadt (Wied) (Hrsg.): Heimat im Wandel der Jahrhunderte: 192–193; Neustadt (Wied).

Korella, G. (1971): Die Stationen der ehemaligen optischen Telegrafenlinie Berlin–Koblenz im Bezirk der Oberpostdirektion Koblenz. – Mittelrheinische Postgeschichte, 1971, 2: 22–29; Koblenz.

Korella, G. (1973): Über das Betriebspersonal an der ehemaligen optischen Telegraphenlinie Berlin–Koblenz im Bereich der OPD Koblenz. – In: Mittelrheinische Postgeschichte, 21: 1/2: 10–12; Koblenz.

7.3 Video etc.

8. Öffnungszeiten

9. Zur Station 57

Luftlinie: 9,2 km (TBIII: Tab. 2); zur Station Nr. 55 sind es 9,1 km

Telegraphenradweg: 11,2 km km (vorläufiger Vorschlag aus der fernen Mark Brandenburg nach Google Earth): (1) von der Station 56 zur L270, (2) auf der L270 über Fernthal nach Hümmerich: (3) am Ortseingang von Hümmerich nach rechts via Bismarckstraße und Friedrichsstraße geradeaus in die Feldflur und (4) schließlich rechts abbiegen und abwärts zum Waldrand, (5) auf geschlängeltem Waldweg zum Gierender Bach, (6) den Gierender Bach aufwärts nach Oberhonnefeld, (7) via Waldstraße zur K99, welche zahlreiche Bögen und Knicke aufweist, (8) auf der K99 bis zur Attrappe des Telegraphen Nr. 57 in Straßenhaus via (8.1) Dorfstraße, (8.2) Hauptstraße und (8.3) Ellinger Straße (direkt an der Attrappe) (MM)

Telegraphenstraße: Variante 1 12 km: (1) von der Station 56 zur L270, (2) auf der L270 über Fernthal und Hümmerich zur B256, (3) auf der B256 via Willroth und Oberhonnefeld nach Straßenhaus.  Variante 2 13,5 km: (4) von der Station 56 zur A3 Anschlussstelle Neustadt/Wied, (5) auf der A3 zur Nachbaranschlusstelle Neuwied, (6) auf der B256 via Oberhonnefeld nach Straßenhaus (MM)