Station 23: Liebenburg Stobenberg
0. Ereignisse 2015
1. Zuordnung
2011 Bundesland Niedersachsen (NI), Landkreis Goslar (GS); Gemeinde Liebenburg (1974): www.liebenburg.de/, http://de.wikipedia.org/wiki/Liebenburg, Ortschaft Liebenburg
1835 Königreich Hannover, Kreis Liebenburg, Ortsbereich Lewe, Stationsstelle Forst (H78: 47)
- Das Wappen der Gemeinde Liebenburg seit 1974
- Das Wappen des Ortsteils Liebenburg 1960–1974
Wappen
(https://de.wikipedia.org/wiki/Liebenburg#Wappen_der_Gemeinde_Liebenburg):
(1) „Das Wappen der Gemeinde Liebenburg wurde ... 1974 genehmigt. Es wurde vom Grafiker und Heraldiker Philipp Schmidt aus Vienenburg gestaltet. Mit der Zehnpassrosette sollen anhand einer Zahlensymbolik alle zusammengeschlossenen Orte gleichberechtigt repräsentiert werden. Die straff stilisierte Burg stellt die Liebenburg dar, die um 1292 vom Bischof Siegfried II. von Hildesheim als Bollwerk gegen die braunschweigischen Herzöge errichtet worden war. Die Liebenburg hat sowohl dem eigentlichen Ort als auch der heutigen Großgemeinde den Namen gegeben.“
(2) „Das ehemalige Ortsteilwappen wurde ... 1960 genehmigt. ... Die Burgsilhouette mit den drei Seerosenblättern erinnert an das seit 1131 bekannte Dorf Lievethe, später Lewe genannt – eine noch ältere Siedlung, die ihrerseits der Burg den Namen gegeben hatte. Neben der um die Burg herum gewachsenen Ansiedlung bestand der Ort Lewe weiter und wurde erst 1937 mit Liebenburg vereinigt.“
zu (2) schriftl. Mitt. W. Hahn 11.08.2015: „Das von mir angeregte Gemeinde-Wappen von Liebenburg ist älter als Liebenburg und stammt von den Herren von Lewe. Es dient heute noch als Wappen der Gemeinde Liebenburg.“
2. Namen
Lewer Berg, Stofenberg (H78: 101) (Stöfen = herrschaftliche Wasserleitung: W. Hahn, mdl. Mitt 28.07.2008); irrtümlich: Sieben Köpfe westlich von Liebenburg (Wikipedia 08.05.2008)
3. Anfahrt, Lage, Koordinaten, Höhe, Karten und Höhenprofil
- Meßtischblatt mit der von W. Hahn nachgetragenen Station
- Nachdruck der Topographischen Karte von 1841 im Massstab 1:75 000
Anfahrt: Beim westlichen Ortsausgang von Liebenburg nach Süden in den Forst
Lage A: Stobenberg, Waldstück 1 200 m südlich der S-Kurve in der L500 am Teich in Liebenburg sowie 2 400 m genau östlich des Ortszentrums Othfresen (W. Hahn 04/2010).
„Der Telegraf stand nicht in Liebenburg, sondern in Lewe in der Genossenschaftsforst“ (schriftl. Mitt. W. Hahn 11.08.2015)
Koordinaten A: 52°00'30" N, 10°25'31" O (Wilfried Hahn, 04/2010)
Höhe: 224 m (Wilfried Hahn, 04/2010)
Lage B: Wikipedia (08.05.2008) gibt irrtümlich eine Position 2 300 nordwestlich der Station auf dem Top der Sieben Köpfe an.
Koordinaten B (fehlerhaft): 52°01'11" N, 10°23'52" O (Wikipedia 08.05.2008)
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Höhenprofil der Stationen 19 bis 30: Ausschnitt aus dem Telegraphenbuch III: Abb. 5 (© MENNING et al. 2012)
Druckfähige Auflösung (2000x813), 774 KB
4. Station
4.1 Grundstück, Gebäude und Baumeister
Grundstück: selbst in H78 keine Angaben
Gebäude: Reste des Fundaments (W. Hahn, in Gereke 2008)
Baumeister: Ingenieur Hauptmann und Garnisonsbaudirektor Gottlieb Heinrich Ferdinand Heise (1788–1843) von der 2. Ingenieur-Inspektion und Premier-Leutnant Lindner von der dritten Pionierabteilung, beide vom IV. Armeekorps in Magdeburg (H78: 63)
Betriebszeit: 1833 bis 1849
4.2 Personal
Obertelegraphist Reeder: gestorben im November 1833 durch Großbrand (H78: 102) [Schreibweise nach W. Hahn 10./11.08.2015: Reder]
Obertelegraphist Wilhelm Reder starb am 3.11.1833 am Schlagfuß (schriftl. Mitt. W. Hahn 11.08.2015, amtl. Mitt. des Liebenburger Gerichts über seinen Tod als Staatsbeamter).
Obertelegraphist Johann Gottfried Koschel (1) 1833–1849 (Staatsarchiv und Ahnentafel); (2) ab 1842 auf Station 23, zuvor Untertelegraphist auf Station 11 und 1834 auf Station 24 (beide in schriftl. Mitt. H. Drope 16.02.2010)
Telegraphist Johann Friedrich Mahlow 1845 (W. Hahn nach Staatsarchiv Wolfenbüttel, via schriftl. Mitt.H. Drope 16.02.2010)
Telegraphen-Inspektor Heise (W. Hahn pers. Mitt. an H. Drope, schriftl. Mitt. H Drope 16.02.2010)
12 Personen wohnten 1843–45 in der Station. Zum Anbau von Nährpflanzen war zusätzlich Land gepachtet (W. Hahn schriftl. Mitt. 18.07.2012).
4.3 Depesche Nr. 8 von Station 23 an die Direktion am 18.10.18xx
- Depesche Nr. 8
„Der volle Text der nebenstehenden Depesche lautet:
„Sr. Königl. Hoheit der Herzog v. Cambridge haben im hiesigen Forste eine große Jagd gehalten und bei dieser Gelegenheit den K. Preußischen Telegraphen der unfern des Amtes Liebenburg liegt, in Augenschein genommen. Allerhöchst dieselben gaben den anwesenden Telegraphisten Ihr Wohlgefallen an der zweckmäßigen Einrichtung und der Pünktlichkeit, mit der sie ihren Dienst verrichteten, zu erkennen“ (Beschaffung: P. Sukkau 28.11.2008).
4.4 Heutige Nutzung, Eigentümer und Beschilderung
Nutzung: Forst
Eigentümer: Forst (?)
Beschilderung: noch ohne
4.5 Neubau in Liebenburg
Die Station 23 wurde abgebrochen und neu errichtet in der Straße Burgberg 26 in 38704 Liebenburg; Eigentümerin ist Lydia Oppermann; die Koordinaten sind 52°1.259' N, 10°25.446' E (Wilfried Hahn, schriftl. Mitt. 01/2010, Bilder)!
4.6 Ferienpass
Spiritus rector der OT vor Ort ist Wilfried Hahn. So vermittelt er auch sehr verdienstvoll Wissen an Schüler in der Aktion „Ferienpass“.
5. Umgebung
5.1 Geographie
Liebenburg liegt an der Grenze des nördlichen Harzvorlandes (www.liebenburg.de/) und des Innersteberglandes (Liedtke 2003) am Salzgitterschen Höhenzug. Der 100 km lange Fluß Innerste entspringt im Oberharz (Innerstetalsperre: http://de.wikipedia.org/wiki/Innerstetalsperre) und fließt bei Liebenburg westlich des Salzgitterschen Höhenzugs, hier genannt Lewerberge, nach Norden über Hildesheim zur Leine, in die er südlich von Hannover mündet.
Die Gemeinde Liebenburg mit rd. 9 400 Einwohnern besteht seit 1972. Im Zuge der Gebietsreform haben sich die 10 ehemals selbstständigen Gemeinden Dörnten, Groß Döhren, Heißum, Klein Döhren, Klein Mahner, Liebenburg, Neuenkirchen, Ostharingen, Othfresen und Upen zu einer Einheitsgemeinde zusammengeschlossen. … Alle 10 Ortschaften sind eingebettet in eine abwechslungsreiche hügelige Landschaft und haben reizvolle Ortskerne, die von Fachwerkhäusern und alten Bauernhöfen geprägt sind (www.liebenburg.de/, 01/2011).
5.2 Geologie
Die Station stand auf Kreidesedimenten (in der geologischen Wanderkarte grün).
In der Klassischen Quadratmeile der Geologie am Harz sind geologische Schichten und Strukturen hervorragend aufgeschlossen (Mohr 1989): Dazu gehört mit dem Rammelsberg in Goslar ein 1000 Jahre altes, weltberühmtes Bergbaurevier mit UNESCO-Weltkulturerbe-Status (http://www.harzregion.de/geopark/3.html): man erreicht es von Liebenburg aus über die L510 nach Süden über Groß Döhren bis Weddingen, dort rechts abbiegen und über die B82 nach Goslar.
Globaler Stratotyp Profil und Punkt (GSSP): Nördlich der Station 23 befindet sich in einem Steinbruch in Salzgitter-Saldern ein hervorragendes geologisches Profil: es ist ein Kandidat für die Festlegung der globalen Grenze zwischen den geologischen Stufen Turonium und Coniacium und damit der Basis der Coniacium-Stufe (98 Millionen Jahre alt) (http://www.stratigraphie.de/aktuelles/STDK_2012_KZ_MZ.pdf).
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Geologische Wanderkarte 1:100 000 Braunschweiger Land, 1984. Die Telegraphenlinie hat AH eingezeichnet. Geologie: LOOK, E.-R., JORDAN, H., KOLBE, H. & MEYER, K.-D.) (1984); Stadtverwaltung Königslutter, Am Markt 1, 38154 Königslutter.
Druckfähige Auflösung (2000x1379), 2,86 MB
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Geologische Übersichtskarte 1:200 000 (GÜK 200) Braunschweiger Land, 1986. Beschaffung: S. Wansa 04/2014, Einzeichnung der Telegraphenlinie: AH.
Druckfähige Auflösung (2000x1376), 2,52 MB
5.3 Geschichte, Kultur, Sehenswürdigkeiten und Tourismus
- Infotafel zur Geschichte von Liebenburg
- Postkarte von Liebenburg um 1900
Liebenburg liegt im Geopark Harz • Braunschweiger Land • Ostfalen: von den 20 Landmarken in diesem größten deutschen Geopark trägt das Schloss Liebenburg die Nr. 18 (http://www.harzregion.de/geopark/18.html).
Südlich von Liebenburg liegt die UNESCO-Weltkulturerbestadt Goslar www.goslar.de/.
Im Harz bei Goslar befindet sich der Rammelsberg, eine der berühmtesten Erzlagerstätten der Erde (http://www.harzregion.de/geopark/3.html), aus der 1000 Jahre lang vor allem die Metalle Silber, Blei und Zink gefördert wurden (s. auch 5.2).
Von Goslar kommt man über die B41 in den Oberharz mit dem „Oberharzer Wasserregal“, das 07/2010 in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes aufgenommen wurde (siehe Station 24).
Nordwestlich von Liebenburg und auch von der Station 24 gut zu erreichen liegt die Hubertuskapelle von Sehlde (http://www.hgnord.de/artikel/hubertuskapelle_08.html) im Süden des Landkreises Wolfenbüttel. Dort sind Felsreliefs in Hilssandstein der Unter-Kreide gehauen.
5.4 Gewerbe und Produkte
Der Eisenerzbergbau war über viele Jahre die Haupterwerbsquelle für über 1 000 Bergarbeiterfamilien. In fünf Gruben, die letzte wurde 1967 stillgelegt, haben die Bergleute, die u. a. aus Schlesien und dem Saarland eingewandert waren, über mehrere Jahrzehnte Eisenerz für die Verhüttung in Salzgitter abgebaut. Noch heute halten der Knappenverein Othfresen/Heimerode und der Döhrener Verein für Bergbau und Geschichte (www.heimatmuseum-doehren.de) die alte Tradition am Leben (www.liebenburg.de/).
5.5 Gaststätten und Quartiere
http://www.liebenburg.de/ weiter anklicken (1.) Wirtschaft & Touristik, (2.) Branchen- und Gastgeberverzeichnis, (3a) Übernachtung, (3b) Gastronomie
6. Kontakte
Wilfried Hahn, Reißaus 15, 38704 Liebenburg, Tel. 0 53 46 – 91 22 77, telegraph-lewe@t-online.de
7. Information
7.1 Internet
7.2 Schriften
- Militärgeheimnisse via Nordharz
GEREKE, A. (2008): Militär-Geheimnisse via Vorharz: 1 S., 2 Bilder, Goslarsche Zeitung, 07.07.2008; Goslar. (Bild)
STADT KÖNIGSLUTTER, NATURHISTORISCHE GESELLSCHAFT HANNOVER & NIEDERSÄCHSISCHES LANDESAMT FÜR BODENFORSCHUNG (Hrsg.; Geologie: LOOK, E.-R., JORDAN, H., KOLBE, H. & MEYER, K.-D.) (1984): Geologische Wanderkarte 1:100 000 Braunschweiger Land. Nördliches Harzvorland, Asse, Elm-Lappwald, Peine-Salzgitter, Allertal. – Stadtverwaltung Königslutter, Am Markt 1, 38154 Königeslutter.
THIELEMANN, OTTO (um 1953): Drahtlose Telegraphie im Harzvorlande: 4 Manuskriptseiten, Beschaffung: W. Hahn 2008.
8. Öffnungszeiten
frei zugänglich
9. Zur Station 24
Luftlinie: 16,0 km und zur Station Nr. 22: 6,5 km (TBIII: Tab. 2, W. Hahn)
Luftlinie zur Station 24: 16,0 km (W. Hahn, PS) und zur Station 22: 6,5 km (PS)
Telegraphenradweg: ? km (Autor ?)
Telegraphenstraße: ? km und ? m Fußweg (Autor ?)
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Die herbstliche Landstraße 500 (L500) zwischen Othfresen und Lutter am Barenberge (Foto: IZ 13.10.2009)